THW Grimma macht Marktplatz zum Übungsplatz

Grimma. In einem Übungsplatz verwandelte sich am Wochenende der Grimmaer Marktplatz. Dafür hatte die Ortsgruppe Grimma des Technischen Hilfswerkes mit seinem Sitz in Hohnstädt gesorgt. Dazu wurde die Hälfte des Marktes nahe dem historischen Rathaus gesperrt.

LVZ Frank Schmidt

Was zufällig vorbei schauende Passanten beunruhigt haben könnte, waren Ausbildungselement. Dabei handelte es sich um Vorrichtungen zum Abstützen von Decken und Fassaden. Diese waren relativ kurzfristig in die regelmäßig stattfindende Ausbildung aufgenommen worden.

Als am WochenendeAlteingesessene Muldestädter das „Schauspiel“ am Rathaus sahen, hatten sie sicher noch die Bilder im Kopf, als im November 1995 die Fassade der Südseite nach einem Brand im Dachstuhl auf ähnliche Weise gesichert werden musste.

„Nein, hier ist nichts an dem Gebäude passiert. Wir möchten so etwas nur üben, und zwar in Anlehnung an den Vorfall unlängst in Borna, wo ein Haus eingestürzt ist und benachbarte Häuser durch so ein Abstützen gesichert werden mussten“, erklärt Samuel Grünert, der THW-Ortsbeauftragte in Grimma.

Wie bei dieser Übung Leute aus dem ganzen Landkreis dabei waren, sind auch Kräfte aus Grimma für den Einsatz in Borna bereit gehalten worden. Folglich stellte sich die Frage nach Defiziten in diesem Bereich. „So direkt kann man das nicht sagen“, meinte Grünert. „Wenn, dann besonders im Umgang mit Kettensägen, weil wir Leute dabei haben, die sitzen sonst im Büro und sind die Handhabung solcher Werkzeuge einfach nicht gewohnt – das muss man so festhalten. Und außerdem rücken Leute aus der Grundausbildung nach, die damit konfrontiert werden müssen“, sagt Grünert.

Die Übungsaufgabe bestand darin, aus etwa fünf Meter langen Vierkanthölzern zwei rechtwinklige Dreiecke zu bauen, die für ihre Stabilität zum Abfangen der Lasten mit Zangen verbunden sein mussten, um diese probeweise aufstellen zu können. Auffallend war, dass Thomas Wolf mit einem Handbohrer zu Werke ging, um für die Verbindungsschrauben ein Loch durch die Vierkanthölzer zu bohren. Und das, obwohl ganz sicher auf dem modernen THW-Fahrzeug eine Bohrmaschine samt Notstromaggregat zur Ausrüstung gehören dürfte. „Das ist richtig, aber wir üben hier den Ernstfall. Mit Saft aus der Steckdose kann das jeder“, sprach er und setzte den Handbohrer an. Nur unschwer zu erkennen war, dass für diese Aufgabenerfüllung Fähigkeiten in der Holzbearbeitung von Vorteil sind.

Zudem waren auch Kinder und Jugendliche mit anwesend, die sich aber einer anderen Übungsaufgabe zu stellen hatten. „Heben und Bewegen von Lasten. Also wenn noch jemand unter Trümmerteilen begraben ist, wird dieses Können abverlangt“, erklärt Grünert.

Warum die Übungseinheit auf dem Mark zelebriert worden war, erklärt der THW-Ortsbeauftragte mit der Notwendigkeit der Nachwuchswerbung. „Dafür wollen und müssen wir mehr in der Öffentlichkeit präsent sein, um zu zeigen, was man beim THW machen kann.“

Leipziger Volkszeitung Muldentalzeitung Frank Schmidt


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